Zur Verabschiedung in den Ruhestand von Ludwig Sachweh

„Was der Mensch am nötigsten braucht, ist der Mensch“

Das ist die Lebenseinstellung von Ludwig Sachweh und blickt man zurück auf seine 41 Berufsjahre, so zieht sich diese Einstellung wie ein roter Faden durch sein Berufsleben. Er würde die vergangenen Jahrzehnte nicht als Arbeit bezeichnen, vielmehr hat er seine Lebenseinstellung, Menschen zu helfen und sie zu unterstützen, zum Beruf gemacht. Nach seiner Ausbildung zum Diakon im Stephansstift Hannover nahm er 1971 nach einem vorangegangen Praktikum seine Arbeit als Jugenddiakon an der Kreuzkirche Bremerhaven auf. Ermutigt dazu hatte ihn der damalige Diakon Werner Kraus, der in Ludwig Sachweh das Potenzial eines Menschen sah, der sich ohne Wenn und Aber für hilfsbedürftige Menschen einsetzt. Werner Kraus sollte in den folgenden 18 Jahren nicht enttäuscht werden.

Während seiner Zeit in der Kinder- und Jugendarbeit leitete er die „Tage im Grünen für Kinder“ in Drangstedt, die bis heute jedes Jahr Hunderten Kindern die Möglichkeit bieten, in den Sommerferien aus der Stadt rauszukommen. In der Kreuzkirchengemeinde rief er den „Club der Behinderten und ihrer Freunde“ ins Leben, als noch niemand von Inklusion redete, mit den jährlichen Freizeiten in Dänemark als Höhepunkte. Das, was Ludwig Sachweh in diesen Jahren noch alles initiiert und auf den Weg gebracht hat, kann gar nicht genannt werden, so vielseitig war sein Engagement.

Die nächste große Aufgabe für ihn war die Position des Leiters des Elisabeth-Hauses, das damals noch Elisabeth-Heim hieß. Und auch hier standen die Menschen im Mittelpunkt. Den Bewohnerinnen und Bewohnern wollte er ein Zuhause schaffen. Er integrierte das Haus in das Diakonische Werk denn: „Altenpflege ist die fundamentale Aufgabe kirchlicher Arbeit“, so Sachweh.

2008 bekam Ludwig Sachweh dann noch einmal eine neue Aufgabe – den Aufbau des SeniorPartners Diakonie und Kirche. Gemeinsam mit Claudia Mauritius ging er diese Aufgabe an. In Zusammenarbeit mit vier großen Wohnungsgesellschaften -  Stäwog, WoGe, GWF und Vereinigte Bau- und Siedlungsgenossenschaft – baute Ludwig Sachweh Nachbarschaftstreffpunkte in der ganzen Stadt auf. Und auch hier entwickelte er mit vielen andern zusammen ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm, dessen Aufzählung Seiten füllen würde. Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, kümmerte sich Ludwig Sachweh um die Organisation und Koordination ehrenamtlicher Mitarbeitender, die ihre freie Zeit zur Verfügung stellen, um sie mit den Teilnehmern der Treffpunkte zu verbringen. Bei Bedarf besuchen die Ehrenamtlichen ihre Schützlinge auch zu Hause und ggf. auch im Krankenhaus, unterstützen beim Einkaufen oder begleiten sie bei Amtsbesuchen.

Und „alte Bekannte“ wie die „Tage im Grünen“ tauchten wieder auf, diesmal für Menschen über 60 Jahre und mit altersgerechtem Programm. Am 9. Juli geht Ludwig Sachweh in den wohlverdienten Ruhestand. Er meint rückblickend über seine Berufsjahre, dass er nicht sagen könne, was ihm am meisten Freude bereitet habe. Jede Aufgabe und Phase habe ihren Reiz gehabt.

In einem festlichen Gottesdienst in der Kreuzkirche wurde er von der Superintendentin des Kirchenkreises und Vorsitzenden des Diakonischen Werkes, Frau Wendorf-von Blumröder, in den Ruhestand verabschiedet. Anschließend lud das Diakonische Werk Wegegefährten, Kolleginnen und Kollegen, Vertreterinnen und Vertreter der Kooperationspartner zu einem Empfang ein. „Wir verlieren einen wichtigen Impulsgeber und wünschen Ludwig Sachweh gleichzeitig alles Gute und Gottes Segen für seinen Ruhestand. Wenn sich auch einiges verändert, so wird doch vieles von dem, was Ludwig Sachweh angestoßen hat, in der Arbeit des SeniorPartners weitergehen.“, sagt der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, Eberhard Muras, der Ludwig Sachweh schon aus der gemeinsamen Studienzeit kennt.

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