„Viel Glück und viele Kinder“

(Nordsee-Zeitung vom 17.09.2014 von Marcel Ruge)

Krippenneubau in Geestemünde eröffnet - Nicht überall ist die Nachfrage so groß wie an der Ellhornstraße

Einrichtungsleiterin Helga Kurfeld erhält Blumen von den Kindern der Kita Ellhornstraße

GEESTEMÜNDE. „Wir sind die Kinder aus der Ellhornstraße“, schallt es durch die Gänge. Schlag auf Schlag werden in Bremerhaven gerade neue Krippen für Kinder unter drei Jahren eröffnet. Am Dienstag folgte die Einrichtung für 40 Kinder in Geestemünde. Nicht alle Krippen sind bei den Eltern so gefragt wie diese. Ein Überangebot gebe es aber nicht, heißt  es aus der Stadtverwaltung.

 

 

 

Es ist ein Termin der angenehmen Sorte für Sozialstadtrat Klaus Rosche (SPD). Er trägtSozialstadtrat Klaus Rosche eröffnet offiziell die Krippe Ellhornstraße wie alle Gäste blaue Überschuhe aus Plastik an den Füßen - Hygienevorschrift. Vor ihm steht eine Runde strahlender Gesichter. Eltern sind gekommen, Mitarbeiter und Beteiligte. Rosche spricht von den großen Anstrengungen und der schweren Suche nach dem richtigen Standort, während von draußen das Spielen der Kinder zu hören ist.

„Viel Glück und viele Kinder“, wünscht der Stadtrat der Krippe. Die Einrichtung an der Ellhornstraße ist seit Anfang August geöffnet. Über zu wenige Kinder muss sie sich nicht beklagen. Von den 40 Plätzen sind schon 36 belegt. 800 Kinder gibt es im Stadtteil Geestemünde. 2,43 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Rund 650 000 Euro hat die Stadt investiert, der Rest kam vom Land. Träger ist das Diakonische Werk. Zwölf Mitarbeiter arbeiten hier unter der Leitung von Helga Kurfeld.

 

von links: Werner Keil (Planung und Entwicklung beim Diakonischen Werk), Helga Kurfeld (Leiterin der Krippe Ellhornstraße), Eberhard Muras (Geschäftsführer des Diakonischen Werkes), Sozialstadtrat Klaus Rosche„Der Bedarf ist da, hier fehlen Krippenplätze in Geestemünde“, sagt die Einrichtungsleiterin. Doch nicht überall ist der Bedarf so offensichtlich. Demnächst wird Rosche die Krippe Braunstraße offiziell eröffnen. Er wird wohl auch dort wieder die blauen Überschuhe tragen, von den Problemen beim Bau und dem Wunsch nach „vielen Kindern“ sprechen. Hier könnte er dringender sein. Denn von den 40 verfügbaren Plätzen sind hier laut Angaben des Online-Portals der Stadt noch 30 frei. Auch bei der erst in der vergangen Woche in der Batteriestraße in Lehe eröffneten Krippe sind noch über 20 Plätze nicht belegt.

Hat sich die Stadt verkalkuliert? Werden gar nicht all die neuen Krippen gebraucht? Rosche glaubt das nicht. Mit den aktuellen Krippen und denen, die bald fertiggestellt werden, könne man 30 Prozent der  0- bis 3-Jährigen einen Platz garantieren. Ein Gutachten für Bremerhaven gehe aber davon aus, dass der Bedarf im Jahr 2015 bei 36 Prozent liege. Eine Stadt, die sich nicht familienfreundlich aufstelle, könne ganz schnell abgehängt werden, ist sich der Sozialstadtrat sicher. Daher müsse man jetzt eine entsprechende Infrastruktur schaffen, auch wenn die Nachfrage noch nicht ganz da ist.

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