Krosse Würschtel frisch vom Rollatorenrost

(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 02.06.2016 von Susanne Schwan)

Grillator-Aktion vom SeniorPartner Diakonie und KircheOriginelle Idee der Nachbarschaftsbetreuung des Senior-Partners Diakonie: Ein „Rolli wird zum mobilen „Grillator“ aufgerüstet

SPECKENBÜTTEL. Da schallen die Lieder, da kokelt der Sitz, bis die Würste drauf brutzeln. Die erste „Grillator“-Senioren-Party am Speckenbütteler Bootsteich ist ein Hit – und der Nachahmung wert. Selbst Erika aus Amerika ist hin und weg. „So was hab ich noch nie erlebt, das muss ich drüben erzählen“, kaut die 78-Jährige aus Washington am letzten Tag ihres Heimatbesuchs ein Würschtel frisch vom Rollatorenrost.

Die meisten der 14 älteren Herrschaften stehen mit ihren Mobilmachern längst nicht mehr auf Kriegsfuß. „Ich schon“, raunt Waltraud Schlendermann. „Ich hab meinen Rolli schon zwei Jahre, aber  heute zum ersten Mal benutzt. Weil das so eine originelle, fröhliche Aktion ist“, sagt die 77-Jährige. „Ich finde es ja katastrophal, einen zu brauchen, aber das hilft, sich damit anzufreunden.“

 

Genau deswegen hat Claudia Mauritius – Leiterin der drei Nachbarschaftstreffpunkte des SeniorPartners Diakonie – die Grillator-Idee aus dem Internet übernommen und für die Open-Air-Party umgefriemelt. „Den Rollator hab ich bei ´ner Haushaltsauflösung geschenkt gekriegt, den Mini-Holzofengrill für 14 Euro, die Beine abgeschraubt, auf dem Rolli-Sitz erst eine Granitplatte und darauf mit Draht den Grill befestigt.“ Und: Den „Grillator-Rock“ kreiert. Sie greift zur Klampfe – während der Diakonie-Haustechniker Bernd Buse als Grillmeister für den krossen Brutzelfaktor der 50 von Mühlenbeck gestifteten Reinbeißer sorgt – und singt mit den stadtweit angerückten Senioren das umgetextete „Bett im Kornfeld“: Mit dem Rollator – bist du immer dabei, denn es ist jetzt die Zeit…“

Den Grillator, sagt Mauritius, „stellen wir jetzt auf die Terrasse im Haus im Hof auf der ´Bürger` zum häufigen Gebrauch. Um am 20. August sind wir wieder im Park zum Gesundheitstag.“ So lange wartet „der flotte Otto“ wohl nicht: „Ich hab sogar zwei Rollatoren“, sagt Otto Vollerthun (88), „einen könnte ich doch als Grill in unseren Hof stellen.“ Rita Knop (75) nickt: „Der Grillator ist witzig, einfach, gesellig, super.“

 

Die Würstchen - gegrillt auf dem Grillator - sind fertig und werden verteilt
Treffpunktbesucher Otto hilft beim Verteilen der Würstchen
Gemeinsames Singen bei der Grillator-Aktion, Frau Mauritius hat eigens hierfür ein Lied getextet
Rita Knop, ehrenamtliche beim SeniorPartner liest Geschichten aus Bremerhaven vor
 
Gemeinsames Singen bei der Grillator-Aktion, Frau Mauritius hat eigens hierfür ein Lied getextet
Besucher der betreuten Nachbarschaftstreffpunkte vom SeniorPartner

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