„Ich bleibe nur sechs Wochen“

Bärbel Alagbe arbeitet seit 20 Jahren bei der Diakonie-SozialstationBärbel Alagbe wollte 1996 nur über die Sommerferien als Haushaltshilfe bei der Diakonie-Sozialstation
arbeiten. Aus der Überbrückungszeit werden heute 20 Jahre. Vor der Geburt ihrer beiden Mädchen arbeitete Frau Alagbe bei der Sparkasse. Nachdem ihre älteste Tochter konfirmiert worden war, plante sie ursprünglich wieder zurück in den kaufmännischen Bereich zugehen. Ein Seminar, das ihr den Widereinstieg erleichtern sollte, hatte sie schon gebucht.

 

Doch bis zum Beginn des Seminars blieb ihr noch Zeit. Zeit, die sie nutzte um bei der Sozialstation als Haushaltshilfe zu arbeiten. Schon nach kurzer Zeit wurde sie gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könnte länger als sechs Wochen zu bleiben. Frau Alagbe fiel diese Entscheidung nicht schwer, ihr gefiel ihr neues Aufgabenfeld und so blieb sie.

19 Jahre war sie zu Fuß oder mit dem Bus in den Stadtgebieten Mitte und Lehe unterwegs, um ihre
Kunden zu besuchen. Vor einem Jahr hat sich ihr Einsatzgebiet geändert. Nun ist sie in Wulsdorf anzutreffen. Am Anfang hat sie sich in Wulsdorf so verfahren, dass sie im Büro anrufen musste, damit ihre Kollegin ihr den Weg zurück weist. „Außerdem bin ich eine Woche lang, jeden Morgen, in eine Einbahnstraße gefahren ohne es zu merken“, erzählt sie und lacht dabei. Mittlerweile kennt sie sich in Wulsdorf gut aus.

Ihr erster Arbeitstag vor 20 Jahren ist ihr noch in Erinnerung. Sie erhielt einen Zettel mit vier Namen und Adressen Bärbel Alagbe arbeitet seit 20 Jahren bei der Diakonie-Sozialstationdrauf. Sie hatte keine Ahnung was sie erwarten würde und welche Aufgaben sie zu erledigen hatte. Aber alles war halb so schlimm. Ihrem ersten Kunden bereitete sie das Frühstück zu, half beim Duschen und reinigte anschließend noch die Wohnung. Berührungsängste, sagt sie, habe sie nie gehabt. Sie erinnert sich noch an eine demenziell erkrankte Kundin, die Bärbel Alagbe immer beim Spaziergang begleitete. „Das war eher ein Marathon als ein gemütlicher Spaziergang. Ich war danach immer völlig fertig, aber meine Kundin nicht“, erzählt sie und lacht.

20 Jahre sind schnell vergangen. Vieles hat sich geändert, nicht alles zum Positiven. Aber durch ihre Arbeit habe sie viele tolle Menschen kennengelernt. Viele ihrer heutigen Freunde hat sie bei der Diakonie-Sozialstation kennengelernt. Einige von ihnen sind nun schon im Ruhestand. Aber alle zwei Wochen trifft sie sich mit ihren aktuellen und ehemaligen Kollegen zum Kaffee.   


Wir gratulieren Bärbel Alagbe herzlich zum Jubiläum und danken ihr für 20 Jahre diakonische Dienste am Menschen.

 

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