Es braucht Kraft und Glück eine Wohnung zu finden

UNERHÖRT! DIESE OBDACHLOSEN. Provokativ und direkt macht die Diakonie Deutschland in ihrer derzeitigen Kampagne auf Personengruppen aufmerksam, die sich nicht gehört fühlen. Sie fordert auf zuzuhören. Christina Asmanidou arbeitet als Sozialpädagogin in der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Bremerhaven.

„In Bremerhaven gibt es keine offenen Obdachlosenszenen wie in Berlin oder Hannover“, informiert Asmanidou. „In unserem Haus sind die Menschen wohnungslos. Sie bekommen ein Dach über den Kopf mit fließend Strom und Wasser, somit scheidet der Begriff der Obdachlosigkeit aus.“


Die Diakonie Bremerhaven berät wohnungslose Menschen und stellt in ihrer Beratungsstelle an der Schiffdorfer Chaussee auch eine kleine Unterkunft mit bis zu 25 Betten zu Verfügung. „Wir bieten eine niedrigschwellige Schlafgelegenheit“, so die Sozialpädagogin. Da es dauert einen Wohnraum zu finden, welcher den Betroffenen zusagt und bezahlbar ist, wird zunächst niemand aufgrund einer zeitlichen Befristung vor die Tür gesetzt. „Eine menschenwürdige Unterkunft zu finden braucht Kraft und Glück“, berichtet Frau Asmanidou. Oftmals werden ihnen verwohnte und stark renovierungsbedürftige Wohnungen zu Phantasiepreisen angeboten.


Thomas* wird derzeit von Christina Asmanidou und Ihren Kolleginnen und Kollegen begleitet. Für den jungen Mann ging es schnell steil bergab. „Ich bin zu meiner Freundin gezogen. Dann bin ich arbeitslos geworden, meine Freundin hat sich von mir getrennt und ich hatte plötzlich keine Unterkunft mehr.“ Zunächst übernachtete Thomas bei seiner Schwester und dann bei Freunden. Als das nicht mehr ging, war die Diakonie der letzte Ausweg. „Ich komme aus Bremerhaven und kannte die Einrichtung vom Hörensagen.“ Hier bekommt Thomas eine Schlafgelegenheit und die notwendige Unterstützung. „Zum Glück ist diese Zeit bald vorbei. Ich habe eine möblierte Wohnung gefunden, in die ich in einigen Wochen einziehen kann. Und auch einen Job habe ich gefunden“.


Für solche Glücksmomente setzt sich die Wohnungslosenhilfe der Diakonie jeden Tag ein. „Wir halten Kontakt zu den Wohnungsanbietern und bitten darum, den Betroffenen eine Chance zu geben“, gibt die Sozialpädagogin einen Einblick in ihre Arbeit. „Wir beraten auch Menschen, die aufgrund von sozialen Schwierigkeiten von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Hier geht es vor allem darum, bei der Beantragung von Sozialleistungen zu helfen, die Rechte der Betroffenen durchzusetzen und ggf. in weitere Hilfen zu vermitteln“.

Wenn Sie wohnungs- oder obdachlosen Menschen helfen wollen, ist das Wichtigste: Wahrnehmen und zuhören. Häufig wird vorschnell geurteilt. Viele denken: „Der kauft ja sowieso nur Drogen und Alkohol von meiner Spende.“ Die Gründe für eine Wohnungslosigkeit können aber ganz unterschiedlich sein. Meist ist es wie bei Thomas eine wirtschaftliche Notlage gepaart mit einer persönlichen Lebenskrise. Grundsätzlich gilt: Mein Gegenüber sagt mir, welche Hilfe er oder sie benötigt. Und wer indirekt helfen will: Geldspenden oder Kleidungssachen, Matratzen (90/200 cm), Küchentische und Stühle werden immer wieder gebraucht.

*Name geändert

Spendenkonto:                                                       Sachspenden:
Weser-Elbe Sparkasse                                           Frau Flake
Name: Gisbu mbH                                                  Tel.: 0471 9 47 58 52
IBAN: DE91 2925 0000 0002 0136 81
Stichwort: Gisbu - Wohnungslosenhilfe

 

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