Nur den Marktwert testen

Archivfoto von Detlef Otten (Einrichtungsleiter vom Elisabeth-Haus).. .wollte Detlef Otten vor 25 Jahren als er sich bei der Diakonie Bremerhaven bewarb. Ehe er sich versah, hatte er die Stelle. Sein festes Arbeitsverhältnis als Stationsleiter der Intensiv-Station im damaligen St. Joseph-Hospital gab er dafür auf. Der gelernte examinierte Gesundheitspfleger trat am 01.Juli 1990 seine neue Arbeitsstelle als stellvertretender Einsatzleiter in der Diakonie-Sozialstation Nord an.


Unter der Leitung von Schwester Hanna koordinierte er in Spitzenzeiten u. a. die Einsätze von 147 Mitarbeitern. Dazu gehörten die Tages- und Abendfahrten, die Wochenend- und Feiertagsplanungen. „Das ging alles noch per Hand– es gab mehrseitige Listen für die Abend- und Wochenenddienste“, erinnert sich Detlef Otten an seine Anfänge bei der Diakonie-Sozialstation. Das Hauptbüro befand sich damals noch im Wichernhaus in der Jacobistraße. „Wir brauchten mehr Platz und wir wollten Präsenz zeigen“, begründet Herr Otten die Entscheidung die Diakonie-Sozialstation in die Hafenstraße 177  zu verlegen.
Als Schwester Hanna 1996 in Rente ging, übernahm Detlef Otten die Leitung der Diakonie-Sozialstation Nord.

Mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 gab es zunehmend neue Mitbewerber auf dem  Markt der ambulanten Pflege, es gab bis zu 37 ambulante Pflegedienste in Bremerhaven. Mit der Sozialstation im Süden der Stadt hat Herr Otten immer eng zusammengearbeitet.

Mit dem Entschluss die Sozialstationen Süd und Nord zusammen zu legen wurde Detlef Otten 2002 Gesamtleiter beider Einrichtungen. Das ehemalige Frauenhaus der Diakonie im ‚Kleinen Blink 4‘ wurde die neue Anlaufstelle der Sozialstation. „Als Gesamtleiter hatte ich zwei Leitungsfunktionen in einer. Ich war Einrichtungs- und Pflegedienstleiter in einer Person. In dieser Funktion kann man nicht allen Belangen der Mitarbeiter und den der Kunden gerecht werden“, begründet Herr Otten seine Entscheidung zur Aufgabenteilung drei Einsatzleitungen und einen Qualitätsbeauftragten einzustellen.


In seiner Zeit als Leiter der Sozialstation war Detlef Otten immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten Kunden zu akquirieren. Darum eröffnet er 2004/05 in Wulsdorf eine neue Beratungs- und Anlaufstelle. „Dort konnten wir viele neue Kunden gewinnen“, berichtet Herr Otten und erzählt weiter, „Wir hatten einen sehr guten Standort ausgewählt. Wir haben im St. Joseph Hospital noch zusätzlich eine Anlauf- und Beratungsstelle eröffnet, in den Kirchengemeinden haben wir Vorträge zu den Leistungen der Diakonie-Sozialstation gehalten und viele, viele weitere Aktivitäten betrieben, um Kunden zu gewinnen,“ erzählt er.


Im Januar 2008 bat die damalige Geschäftsführung Herrn Otten das Elisabeth-Haus (stationäre Altenpflege) an 3 Tagen die Woche zu unterstützen. Er organisierte u.a. den zwischenzeitlichen  Umzug von 32 Bewohnern. Ein Teil der Bewohner zog ins Jacobi-Haus und die Anderen in das „Haus Süd“ vom Elisabeth-Haus. „Wir mussten alle Möbel einlagern“, erinnert Detlef Offen sich und sagt weiter, „Das haben wir privat organisiert, um die anfallenden Kosten so gering wie möglich zu halten. Die Mitarbeiter packten die Umzugskartons für die Bewohner und mit Bus und Anhänger fuhren wir die Bewohner und ihren Besitz in das Jacobi-Haus. Die Möbel lagerten wir in einer gesonderten Halle ein“, erzählt Herr Otten vom Umzug.


Im Februar 2009 hat Herr Otten die Entscheidung getroffen die Leitung des Elisabeth-Hauses zu übernehmen. Ein wichtiger Grund für ihn war es die Mitarbeiter vor Ort zu haben. Die damaligen Belegungszahlen des Elisabeth-Hauses lagen bei ca. 73 %. Für die stationäre Pflege sind dies keine besonders guten Zahlen. Doch Detlef Otten schaffte es innerhalb eines Jahres die Belegungsquote auf 99,3% zu erhöhen und diesen Wert hält er bis heute. „Das ist nur mit einem guten Team möglich“, sagt er.


Ihm fällt immer wieder was Neues ein, um seinen Bewohnern den Alltag verschönern. „Ich habe eine Nintendo Wii besorgt, damit die Bewohner aktiv sein können“, und berichtet weiter, „ Kürzlich erst haben wir Krabben gepult. Die Bewohner hatten im letzten Jahr die Möglichkeit mit unseren Mitarbeitern in den Urlaub zu fahren. Regelmäßig kommt ein Pastor zur Andacht und zum gemeinsamen Singen ins Haus. Unsere Hausmeister haben einen mobilen Kiosk gebaut, der wöchentlich über die Flure fährt und den Bewohnern Hygieneartikel, was zum Naschen oder auch zum Lesen anbietet. Für die bettlägerigen Bewohner haben wir einen rollenden Kräutergarten gebaut – ihre Sinne sollen durch das Riechen, Fühlen und Schmecken aktiviert werden“, erzählt Herr Otten.


Aber auch die Öffentlichkeit holt sich Herr Otten regelmäßig mit ins Boot. „Bei allen öffentlichen Festen ist immer die Matthäus-Gemeinde dabei, häufig besucht uns die Kindertagesstätten  „Am Oberhamm“ und  die  „Ellhornstraße.“ Die Verkehrswacht informiert unsere Bewohner über den sicheren Umgang mit dem Rollator und stattet die Rollatoren mit Reflektoren aus. Verschiedene Tanzgruppen führen ihre einstudierten Tänze auf und die Hunde Agility-Gruppe „LoxNess“ zeigt ihr Können.“


Seine Mitarbeiter liegen ihm auch sehr am Herzen. So gibt es jährlich stattfindende Veranstaltungen, zu denen seine Mitarbeiter eingeladen werden, beispielsweise Grünkohlwanderungen, mit Kegeln, Grillfeste oder ein gemeinsames Frühstück als Dankeschön für eine gut bestandene Prüfung vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). „Mein Team ist ein Highlight“, sagt er und erzählt über seine Mitarbeiter, „Sie sind für einander da und ich bin stolz auf sie. Ich kann mich auf sie zu 100 Prozent verlassen. Da gibt es keine Ausnahme.“


Sein nächstes Ziel steht schon fest. Er möchte die Cafeteria vom Elisabeth-Haus für die Öffentlichkeit zugänglich machen. In 25 Jahren diakonischer Arbeit, so sagt er, war ihm das gesprochene Wort immer das Wichtigste.

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