Nach 46 Jahren….

Bild von der Verabschiedungsfeier, von links: Monika Stahn, Tamara Janot (Pflegedienstleitung), Wolfgang Mann (Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Bremerhaven)als Küchenkraft im Jacobi-Haus wurde Monika Stahn in den verdienten Ruhestand verabschiedet.
Gerade mal 18 Jahre alt war Frau Stahn als sie ihre Schulausbildung abschloss und im Jacobi-Haus im Januar 1968 ihre Arbeitsstelle als Küchenkraft antrat. Bewusst hatte sie sich nicht für das Jacobi-Haus entschieden. „Das hat sich einfach so ergeben“, sagt sie und fügt hinzu, „aber es waren schöne Jahre. Besonders die Ersten.“

Die damalige Hausleiterin Eva-Maria Carstensen hatte eine kleine Einliegerwohnung im Jacobi-Haus. „Dort haben wir Monika Stahn (1968 im Garten das Jacobi-Hauses/ im Hintergrund der Käfig vom Schäferhund Digo)als Team viele schöne Stunden verbracht und gelegentlich auch gefeiert.“ In besonders guter Erinnerung hat Monika Stahn die Karnevalsfeiern und die Sommerfeste bei Musik im Garten. „Diese schönen Momente habe ich mir stets in Erinnerung gerufen, wenn es mal nicht so schön war“, sagt sie. Mit zu den schönsten Erinnerungen gehört auch der Schäferhund Dago. Er lebte 6 Jahre mit im Jacobi-Haus bzw. draußen in seiner Hütte. „Jeden Nachmittag durfte Dago mit raus in den Garten. Aber ich war die Einzige, die seine Hütte betreten und reinigen durfte“, erzählt Frau Stahn über den Hund und fügt lachend hinzu „manchmal haben wir uns einen Spaß daraus gemacht, denn sobald jemand anderes den Reinigungsbesen anfasste, fing Dago an zu bellen. Aber gefährlich war er nicht - er hatte nur eine klare Vorstellung davon, wer sein Reich betreten durfte und wer eben nicht“.


In 46 Berufsjahren hat sich viel verändert im Jacobi-Haus. „In meiner Anfangszeit war das Jacobi-Haus noch kein Pflegeheim, sondern vielmehr eine Wohngemeinschaft älterer Menschen“, berichtet sie und fügt hinzu, „die Senioren waren in der Regel geistig und körperlich fit“. „Sie haben mir viel erzählt, wenn ich ihnen das Essen brachte und das Schöne war, dass ich auch die Zeit hatte ihnen zu zuhören“.  


Zum Pflegeheim wurde es langsam seit der Gesetzesänderung im Jahr 1972. Frau Stahn erinnert sich, “die Änderung besagte, dasMonika Stahn im Speisesaal des Jacobi-Hausess wir u. a. eine Pflegestation im Haus haben mussten und es gab noch viele weitere gesetzliche Auflagen, die erfüllt werden mussten.“ „Darum wurde in den kommenden Jahren viel umgebaut. Es wurden neue Nasszellen und breitere Türen eingebaut, die Türschwellen verschwanden und alle Bewohner erhielten Pflegebetten“ und etwas traurig fügt sie hinzu „es muss zu dieser Zeit gewesen sein als das Jacobi-Haus immer mehr zum Altenpflegeheim wurde und das Konzept der ‚Senioren-WG‘ leise verschwand.“ „Meine Arbeit hat das nicht wesentlich beeinflusst. Es ist nur leiser geworden im Jacobi-Haus.“ Sie begründet dies damit, dass die Mehrzahl der Bewohner heute beim Einzug ins Haus schon sehr pflegebedürftig ist und ihre Mobilität häufig eingeschränkt ist.

Wenn sie ihr Berufsleben zusammenfasst, sagt sie „ich habe viel schöne Dinge erlebt, ich habe viele kommen und gehen und auch sterben sehen, aber eins war mir immer klar. Nämlich, dass ich bleibe solange ich darf und gebraucht werde.“

Nach 46 Jahren als Vollzeitküchenkraft durfte Monika Stahn am 31. Januar in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen. Auch bei ihren Vorgesetzten und Kollegen ist Frau Stahn eine geschätzte Kollegin. Die Pflegedienstleiterin Tamara Janot sagt: „Frau Stahn ist ein Engel - ein richtig guter Mensch und es ist schade, dass sie jetzt geht. Aber wir alle gönnen es ihr von Herzen.“

Monika Stahn selber fühlt sich wohl. „Ich habe gerne im Jacobi-Haus gearbeitet, doch nun wird es Zeit, dass andere meine Aufgabe übernehmen.“ Auf die Frage, was sie denn jetzt machen will, kennt sie die Antwort. In den letzten Jahren sei so viel passiert in Bremerhaven und sie werde die Zeit nutzen, um sich alles Mal genauer anzuschauen. „Ich möchte die neuen Museen besuchen und ich möchte shoppen gehen." Außerdem verfolgt sie in ihrer Freizeit interessiert das Weltgeschehen und sie kümmert mit viel Engagement um ihre Blumen. „Ich finde es sehr schön, wenn sie blühen“, sagt sie.

Bild der Kollegen bei der Abschiedsfeier von Monika StahnDie Geschäftsführung und alle Mitarbeiter der Diakonie Bremerhaven sagen: „Danke Frau Stahn, für 46 Jahre diakonische Dienste am Menschen. Danke, dass Sie bei uns waren. Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Ruhestand.“



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