Marika Fahnert will Menschen unterstützen

Marika Fahnert seit 20 Jahren Pflegehilfskraft in der Diakonie-SozialstationAm 9. Juli arbeitete Marika Fahnert seit 20 Jahren bei der Diakonie-Sozialstation als Pflegehilfskraft. „Altenpflege liegt bei uns in der Familie, schon meine Mutter war bei der Diakonie-Sozialstation angestellt“, erzählt sie. Ihre Mutter habe ihr oft von der Arbeit erzählt. Sie selbst beschloss auch, Menschen unterstützen zu wollen und so absolvierte sie eine einjährige Ausbildung zur Pflegehilfskraft.


Ihr erster Arbeitstag ist ihr noch gut in Erinnerung geblieben. Sie besuchte eine Kundin in Alt Leherheide und wusste nicht wirklich, was sie tun sollte. Denn eine Einführung gab es damals nicht, nur einen Zettel mit Namen und Adressen. Ihre erste Kundin war eine nette Frau, die ihr den Einstieg leicht machte. Ein bisschen die Wohnung aufräumen, Essen zubereiten – im Grunde ging es damals viel mehr darum, bei den Menschen zu sein, sie im Alltag zu unterstützen, mit ihnen einkaufen zu gehen, sie zurecht zu machen und vor allem, ihnen zuzuhören.


Im Laufe der Jahre sei die Pflegebedürftigkeit ihrer Kunden immer mehr geworden. Immer häufiger betreut Marika Fahnert auch schwerstpflegebedürftige Menschen. Sie hielt schon so manches Mal die Hände ihrer Kunden, wenn sie ihre letzte Reise antraten. So eine Situation emotional auszuhalten hat sie in ihrer Ausbildung nicht gelernt. Sie kann es einfach, sagt sie, so als wäre es angeboren.


Berührungsängste hatte sie nie. „Ich liebe Menschen, und darum macht mir mein Beruf heute noch genau so viel Freude wie vor 20 Jahren“. Auch die Pflege demenziell erkrankter Menschen liegt ihr am Herzen. „Ich habe viel über diese Erkrankung gelesen“, erzählt sie. Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Beantwortet dieselben Fragen immer wieder. Manchmal wird sie auch angeschrien, aber das macht ihr nichts aus. Sie gibt ihren Kunden die Zeit, die sie brauchen, um die Situation erfassen zu können. Einmal wurde sie bei der Pflege aus dem Badezimmer geworfen, weil der Kunde plötzlich nicht mehr wusste, wer sie denn sei. „Ich habe kurz vor der Tür gewartet und bin dann wieder rein. Mein Kunde hatte sich wieder beruhigt und ich konnte meine Arbeit fortsetzen“, erzählt Marika Fahnert.

Die Pflege demenziell erkrankter Menschen ist keine leichte Aufgabe. Marika Fahnert versucht ihren Kunden immer das Gefühl zu geben, trotz ihrer Erkrankung ein wertvoller Mensch zu sein. Mittlerweile erkennt sie an den Gesichtszügen, ob ihre Kunden gedanklich bei ihr sind oder in die Vergangenheit abgetaucht sind.


In 20 Jahren hat Marika Fahnert so viele Menschen gepflegt, dass die Erinnerung an den Einzelnen schwer fällt. Aber sie hat ein gutes Gefühl, wenn sie an ihr Berufsleben denkt und ihre Kollegen bezeichnet sie als spitzenmäßig.

Wir danken Frau Marika Fahnert für 20 Jahre diakonische Arbeit am Menschen, ihr Engagement und ihren täglichen Einsatz in der Diakonie-Sozialstation.

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