„Jede Summe ist wichtig“

Doris Sandammeer sammelt seit 15 Jahren Spenden für das Frauenhaus - Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

(Quelle: Sonntagsjournal vom 31.07.2013 von br)

files/Gisbu/Frauenhaus/Bild_FrauInderStroth.JPGBexhövede. „Wer einmal gesehen hat, welchem Elend Frauen ausgesetzt sind, die Hilfe beim Frauenhaus suchen, kann gar nicht anders, als zu helfen.“ Davon ist Doris Sandammeer aus Bexhövede überzeugt. Seit 15 Jahren unterstützt sie deshalb das Frauenhaus in Bremerhaven, in dem  auch Frauen aus dem Landkreis Cuxhaven Zuflucht suchen, mit Geld- und Sachspenden.


Vor er Sammelwut von Doris Sandammeer ist keiner gefeit. Ganz egal ob bei privaten Feiern, öffentlichen Veranstaltungen oder anderen Gelegenheiten lässt sie den Hut rumgehen. Selbst wenn die Schneiderin Kleidung bei ihren Kunden abliefert, steht ihre Hilfe für das Frauenhaus im Fokus. Gibt es Trinkgeld, kommt es in die Spardose. Begonnen hat alles vor 15 Jahren nach einem Flohmarkt in Loxstedt. „Damals hatten wir einen Überschuss erzielt und überlegt, was wir damit anfangen könnten. Über eine Bekannte, die ehrenamtlich im Frauenhaus tätig war, sind wir dann darauf gekommen“, erinnert sich Sandammeer. „Als ich dann den ersten Besuch im Frauenhaus machte, war ich geschockt vom dem, was ich dort erfuhr. Das Elend der Frauen war förmlich mit den Händen zu greifen. Von da an konnte ich gar nicht anders als zu helfen“, erzählt sie.


Wie viel Geld sie in den Jahren zusammenbrachte weiß die Bexhövederin nicht. „Das habe ich nie notiert, meistens nicht einmal gezählt. Das ist mir auch völlig egal. Jede Summe ist willkommen und wichtig“, betont sie. Aber nicht nur mit Geld unterstützt sie die Sozialeinrichtung. „Gebraucht wird Hausrat aller Art, von  der Kaffeetasse über Kochtöpfe bis zur Bettwäsche“, weiß sie.


Dabei gibt es die Einrichtung in seiner ursprünglichen Form eigentlich gar nicht mehr. Heute gelangen Frauen, die Hilfe suchen, zunächst in die Frauenberatungsstelle in der Dionysiusstraße 38. Von dort vermitteln Bettina In der Stroth, Anna-Kathrin Finger sowie fünf weitere Mitarbeiterinnen die Hilfesuchenden an sichere Wohnungen.
Dort behalten die Frauen, meist Opfer von häuslicher Gewalt, Ihre Selbstständigkeit. Sie versorgen sich eigenverantwortlich und können ihr Leben selbstständig gestalten. „ Wir sind offen für alle Frauen, die Hilfe suchen. Auch wenn es nur um Beratung geht. Zum Beispiel, wenn jemand vom Verlust der Wohnung bedroht ist“, erklärt Bettina In der Stroth.


„Außerdem bieten wir eine Schutzunterkunft für Frauen, die Opfer vom Menschenhandel oder Zwangsprostitution geworden sind. Wir beraten und helfen  auch bei der Wohnungssuche und Schulden oder Krankheit“, ergänzt Anna-Kathrin Finger. Erreicht werden kann die Eirichtung unter 0471 83001 oder per Mail an frauenhaus@diakonie-bhv.de.
Und Doris Sandammeer? „Ich werde das Frauenhaus weiter unterstützen. Wer dabei helfen will, kann mich gerne anrufen (Tel.: 04703 41 70 41)“, versichert sie mit Nachdruck

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