„Im Namen aller Silberbirds"

files/Diakonie/Artikel/DSC_0189.JPGIm Nachbarschaftstreffpunkt Haus im Hof, Bürger 175, trafen sich erstmals die Geschäftsführer der vier großen Bremerhavener Wohnungsgesellschaften mit den TeilnehmerInnen verschiedener  Treffpunkte. In mittlerweile sieben Treffpunkten konnten Claudia Mauritius und ihre ehrenamtlichen HelferInnen zahlreiche Freizeitaktivitäten für die älteren Mieter und Mieterinnen der Stäwog, WoGe, GWF und der Vereinigten etablieren. Damit sich die Geschäftsführer und MieterInnen kennenlernen können, lud Claudia Mauritius zum gemeinsamen schnacken bei selbstgebackenen Kuchen ein.


Frau Rita Knop, ehrenamtliche Mitarbeiterin beim SeniorPartner und Teilnehmerin der Angebote, nutzte diesen Anlass, um folgende Worte an die Geschäftsführer zurichten:


„Sie sind also die Menschen, die hinter der städtischen Wohnungsgesellschaft (Stäwog), dem Verein mit dem bunten Logo (Vereinigte) und den Genossen (WoGe und GWF) stehen. Heute haben wir doch endlich mal die Gelegenheit „Danke“ zu sagen. Danke dafür, dass Sie uns – vom SeniorPartner – ermöglichen kleine Löcher in die Eisdecke zu schlagen, die unsere Gesellschaft überzieht.“


„Viele Ihrer Mieter erfahren wieder Herzenswärme, schöpfen neuen Lebensmut und entdecken sich sogar selber neu, indem sie Ehrenamtliche werden. Somit bekommt der  Satz „Einer für alle und alle für einen“ wieder Bedeutung und das zu leben ist wohl der schwierigste Teil der heutigen ‘Eis-Zeit-Gesellschaft‘. 

Unser größter Eisbrecher ist – unsere Claudia (Mauritius) – die den ganzen Hühnerhaufen zusammen hält und dafür sorgt, dass wir in den Knochen und in der Birne FIT werden und bleiben.“ Leider steht ihr nicht so viel Zeit zur Verfügung wie wir Wünsche und Ideen haben. Dann ist da Frau Reich, die sich um unser leibliches Wohl bemüht. Wer kennt nicht den Satz:“Eeten un drinken hollt Liev und Seel tohopen“. Kirsten Reich bietet uns nämlich den großen Familientisch, an dem wir uns früher so wohl gefühlt haben.


„Die junge Generation hat ja nun wirklich mit sich selber zu kämpfen, um ihre Lücke im Leben zu finden und vor allen Dingen zu halten. Da heißt es oftmals „keen tied…keen tied..keen tied“.“


„In den von Ihnen, für die Nachbarschaften bereitgestellten Räumlichkeiten tut sich einiges – Haus im Hof, Hinrich-Schmalfeldt-Straße, Myslowitzer Straße, Mushard-, Berg- und Talstraße, im Süder Treff, bei der reformierten Kirche, der Mätthäus- und Markus-Kirche und im Familienzentrum Batteriestraße. In den Treffpunkten findet malen statt, alles was mit Handarbeiten zu tun hat, dort wird geknüttet, geratscht und gespielt. Manchmal sind wir auch unsere eigene Selbsthilfe-Gruppe.“


„Höhepunkte, aber sind die Fahrten in unsere nähere Umgebung, die einmal im Monat stattfinden, die große mehrtätige Jahresfahrt, die Tage im Grünen für Senioren in Drangstedt sowie der monatlich stattfindende Einkauf auf dem Geestemünder Wochenmarkt. Wobei der schwere Grünzeugbüddel bis an die Wohnungstür getragen wird.“
„Das sind die Annehmlichkeiten, die wir mit Ihrer Hilfe erleben dürfen. Auch die Ehrenamtlichen, die für viele von uns schon als Rettungsanker in aller, aller höchster Not gedient haben - ich meine diejenigen beim SeniorPartner -, die nicht auf Zeit und Stunde schauen, einfach da sind, wenn es nicht weitergeht im Alter, das sind Engel im Hintergrund, die auch ohne Sie gar nicht so effektiv sein könnten.“


„Diese Mitarbeiter helfen uns unsere Selbständigkeit so lange als möglich zu erhalten, denn es sind doch oft schon die kleinen Dinge, die uns im Alter aus der Bahn werfen, zum Popanz werden! Da reicht es manchmal schon ein amtliches Schreiben zu bekommen. PAPIERKRAM in Amtsdeutsch! Wie erleichtert war ich, als uns echte Hilfe von fremden Menschen zuteilwurde. Ja, SeniorPartner hat uns wirklich aufgefangen. Herr Lange war unser Engel in der Not. Herr Lange sitzt nicht mehr in einem Treffpunkt, aber ein Anruf beim SeniorPartner und er geht zu den Oldies in die Wohnungen, erledigt sogar Amtsgänge für die Mieter, die es alleine nicht mehr schaffen.“


„Das alles ist mit Ihrer Hilfe in unseren Nachbarschaften leise gewachsen und ich hoffe, es wird noch mehr Menschen dazu bewegen bei einer dieser Gesellschaft Mieter zu werden.“


„Ich erinnere mich noch genau daran, wie alles nach dem Krieg neu ins Leben gerufen wurde und wir am 18. Juli 1951 in eine Neubauwohnung am Hauptbahnhof einzogen. Nach der langen Zeit der Evakuierung auf dem Land. Einen Vater daheim und keine Wochenendehe mehr. Unsere Eltern kamen sich vor wie auf einem Schloss, obwohl sie noch Kohlen schleppen mussten. Wir Kinder staunten über das Bad mit freistehender Badewanne und einem Handwaschbecken mit Wasserhahn. Kein Plumpsklo, keine lütte Zinkwanne – nee – fast ein Schwimmbad für uns alleine, wenn auch anfangs nur einmal Badewasser für uns zwei Kinder …. und ich immer zuletzt, weil ich das dreckigere  Swien war….. und kein Puttgraben mehr, einfach den Stöpsel ziehen und das Wasser lief weg.“


„Fast so verwöhnt fühlen wir uns momentan in ihren „unseren“ schönen Räumen, durch die Begleitung von Claudia Mauritius und den Menschen, die Sie hier in der Runde sitzen sehen. Wir alle möchten den älteren Menschen etwas zurückgeben. Die noch älteren Senioren haben es wirklich verdient. Denn bei allem geschichtlichen Desaster, auf ihrer Knochenarbeit und unvorstellbaren Entbehrungen ist der heutige Wohlstand gewachsen.“


„Das ist meine Motivation alles zu tun, damit uns SeniorPartner und Claudia erhalten bleiben, denn ohne Sie und Sie und Sie ward dat nix!“


…vergesst uns nicht, seggt Rita ut de Battstroot im Namen aller Silberbirds aus ihren Treffpunkten

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