40 Jahre bei der Diakonie-Sozialstation - die Mischung macht’s

Brigitte Viertel seit 40 Jahren Hauspflegerin bei der Diakonie-Sozialstation„Mädchen, du bist aber jung“, bekam die damals 23-jährige Brigitte Viertel im Vorstellungsgespräch zu hören. Den Arbeitsplatz als Hauspflegerin bekam sie dennoch. Die Diakonie-Sozialstation steckte damals noch in den Kinderschuhen, hatte noch nicht mal einen Namen, und die heutige Diakonie Bremerhaven trug noch den Namen „Stadtverband der Inneren Mission Bremerhaven“.


Menschen betüdeln, ihnen im Haushalt zu helfen und ihnen den Alltag zu erleichtern war und ist für Brigitte Viertel eine Herzensangelegenheit. Darum machte sie ihr Hobby zum Beruf, besuchte zwei Jahre lang die Hauswirtschaftsschule in Bremerhaven und absolvierte eine einjährige Ausbildung zur  Schwesterhelferin im DRK Krankenhaus Bremen.

Seit dem 01. August 1977 ist Brigitte Viertel in allen Stadtteilen Bremerhavens als Hauspflegerin der Diakonie-Sozialstation unterwegs. Am Anfang noch mit dem Fahrrad. „Das war sehr anstrengend und die Knie schmerzten mir anfänglich sehr“, erzählt sie. Darum habe sie schnell den Führerschein gemacht und sich ein Auto zugelegt. Ihre Einsätze sind nicht mit den heutigen vergleichbar. Damals, so erzählt sie, ging es nicht um Pflege im eigentlichen Sinne, sie habe im Haushalt geholfen, war mit ihren Kunden beispielsweise auf dem Wochenmarkt oder hat ihnen Mahlzeiten zubereitet. Ambulante Pflege, so wie wir sie heute kennen, mit Minutentaktungen, kam erst sehr viel später.  

Brigitte Viertel hat in 40 Jahren viele Menschen betreut. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr die Menschen, die Brigitte Viertels erster Arbeitsvertrag  - 1977 eingestellt als Hauspflegerin beim Standverband der Inneren Mission Bremerhavennach dem Krieg nach Bremerhaven zurückkehrten. Viele von ihnen kamen aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien zurück. „Diese Menschen hatten immer spannende, manchmal aber auch traurige Geschichten zu erzählen“, erinnert sich Brigitte Viertel.  

Im Laufe der Jahre sei der Grad der Pflegebedürftigkeit ihrer Kunden immer mehr gestiegen. Heute steht die körperliche Pflege und Unterstützung im Vordergrund. Obwohl die Einsätze von Frau Viertel mittlerweile minutengenau getaktet sind, bereitet ihr ihre Arbeit immer noch Freude. Sie sagt, dass sie immer mit allen Kunden gut ausgekommen sei. Sie erinnert sich an niemanden, der sie schlecht behandelt hat.  Natürlich war nicht jeder Einsatz ein Selbstläufer, aber unterm Strich waren es für Brigitte Viertel 40 schöne und spannende Jahre bei der Diakonie-Sozialstation. Sie vergleicht die Jahre mit einer Pralinenmischung: „Man mag halt nie alle Pralinen, aber die Mischung macht es wieder gut.“

Frau Viertel wird zum 1. September in Rente gehen. Dann hat sie 45 Jahre gearbeitet. Doch zur Ruhe setzen will sie sich nicht, das sei ihr viel zu langweilig. Darum wird sie als Pflegehelferin stundenweise bei der Diakonie-Sozialstation weiterarbeiten.

Wir danken Frau Brigitte Viertel für 40 Jahre diakonische Dienste am Menschen, ihren Einsatz und Ihr tägliches Engagement.

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