„Ich bin mit Herz dabei“

files/SST/Bildergallerien/2013/DSC_0921.JPGAmbulante Stations- und Haushaltshilfe Regine Blömer wurde mit dem Goldenen Kronenkreuz für 25 Jahre Diakonische Arbeit geehrt


Regine Blömer kennt die ganze Stadt, ob Leherheide, Wuldorf oder Lehe, täglich ist sie unterwegs und besucht ältere Menschen. Seit dem 02.Juni 1988 ist die heute 61-Jährige Regine Blömer als Hauspflegerin für die Diakonie-Sozialstation im Einsatz.


Die gelernte Zahnarzthelferin wollte damals eigentlich die Sommerferien ihrer beiden Kinder nutzen, um die Familienkasse aufzustocken. Aus geplanten sechs Wochen wurden bisher 25 Jahre. Sie wurde damals von Schwester Hanna gefragt, ob sie weiterhin als ambulante Stations- und Haushaltshilfe für die Diakonie arbeiten möchte. Der Ferieneinsatz hatte ihr so viel Freude gemacht, dass sie nicht lange darüber nachdenken musste. Ihr war bewusst geworden, dass es sich nicht nur um einen Job handelt sondern, dass der Mensch bei dieser Tätigkeit im Vordergrund steht.


„Diakonische Arbeit ist mehr als die Erfüllung eines Arbeitsvertrages.“  Die Menschen, die sie besuche freuten sich auf ihren oftmals täglichen Besuch, weil sie häufig sonst niemanden mehr hätten. In einigen Fällen wurde Frau Blömer im Laufe der Jahre Teil der Familie. Als schönste Erinnerung fällt der ambulanten Stations- und Haushaltshilfe die Betreuung einer alten Dame ein, die sie 18 Jahre lang besuchte. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem Hilfe im Haushalt, Begleitung zu Ärzten und Behörden aber auch das Zuhören und Zusprechen. Gerade dies zeichnet diakonische Arbeit aus „ich bin mit Herz dabei“, sagt sie. Ihrem Beruf konnte sie 25 Jahre so gut ausfüllen, weil sie es geschafft hat, die Balance von Nähe und Distanz zu ihren pflegebedürftigen Kunden zu halten.


Wenn sie sich heute an ihren ersten Arbeitstag zurück erinnert muss sie lachen. Sie blieb 3 Stunden bei ihrer ersten Patientin, dabei hatte der Arzt  dreimal täglich eine Stunde verordnet. „Ich hatte keine Ahnung – aber wir hatten einen netten Vormittag“, erzählt sie über ihren ersten Arbeitstag. „Damals hatten wir aber auch noch mehr Zeit“. Heute sind die Tagesabläufe viel strukturierter  und lassen weniger Spielraum.  „Das ist schade“, bedauert sie.


Die 25 Jahre Tätigkeit als ambulante Stations- und Haushaltshilfe  sind schnell vergangen. Inzwischen sind ihre Kinder erwachsen und haben selber Kinder. Auch wenn ihre Tätigkeit ihr viel Freude bringt, so ist sie dennoch häufig mit sehr kranken Menschen zusammen. Zum Ausgleich verbringt Frau Blömer so viel Zeit wie möglich mit ihren 5 Enkelkindern.

25 Jahre -  das sei ein wichtiger Lebensabschnitt für sie gewesen. Das wurde jetzt vom Diakonischen Werk Bremerhaven e. V. gewürdigt. Frau Regine Blömer erhielt das Goldene Kronenkreuz für 25 Jahre Diakonische Arbeit am Menschen. Eberhard Muras, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Bremerhaven, dankte ihr für ihren Einsatz und überreichte ihr das goldene Kronenkreuz während einer Feier in der Diakonie-Sozialstation. In seiner Rede hob er mit Blick auf ihr Engagement besonders hervor, dass die Diakonie solche Mitarbeiter braucht, die feinfühlig und einfühlsam pflegebedürftige Menschen versorgen.

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