Ein Haus für vierzig Kinder wächst

files/Diakonie/KTE_Krippe/DSC_0316.JPGIn der Stadt Bremerhaven gibt es einen hohen Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder, die noch keine drei Jahre alt sind. Für diese Kinder baut die Stadt Bremerhaven verteilt über das ganze Stadtgebiet neue Krippeneinrichtungen. Eine davon wird zurzeit in der Ellhornstraße errichtet. Die Trägerschaft dieser Krippe übernimmt das Diakonische Werk Bremerhaven e.V. und eröffnet das Haus am 1. August diesen Jahres.

„Das ist eine echte Herausforderung. Ein Haus für vierzig Kinder einzurichten und die Voraussetzungen zu schaffen, dass es mit Leben gefüllt wird ist anstrengend und spannend.“ gibt Werner Keil vom Diakonischen Werk Bremerhaven e.V. zu. Er ist mit diesem Projekt betraut und koordiniert die Planungen des Trägers. „Das Spannendste ist natürlich zunächst die Planung und die Auswahl der Ausstattung. Aber auch schon die Zusammenarbeit mit den Bauleuten war interessant. Ich habe schon einige Projekte begleitet, aber es erstaunt mich immer wieder, wie viele Menschen und verschiedene Bereiche hier zusammenarbeiten, damit so ein Bau gelingt.“


Um vierzig kleinen Kindern eine schöne, anregende und behagliche Umgebung zu schaffen und den Eltern zu zeigen, dass ihre Kinder hier gut und sicher aufgehoben sind, ist es ein langer Weg. Bis zur Eröffnung im August wird die Zeit noch geprägt sein von Sitzungen, Gesprächen, Katalogen und Maßbändern. Denn nach den politischen Entscheidungen, den architektonischen Planungen, der Grundstücksuche und den vorbereitenden Baumaßnahmen beginnt das Abenteuer „Krippe Ellhornstraße“ für den Träger erst richtig.

Alle neuen Krippen im Stadtgebiet haben jeweils ein Gestaltungsmotto. Dies ist die Grundlage für die Farbauswahl in der gesamten Einrichtung. Das Farbmotto ist bei der Innen- und Außengestaltung bis hin zu den Spielgeräten im Außenbereich wiedererkennbar. In der Kinderkrippe Ellhornstraße ist alles in hellem Grün und Gelb gehalten und soll an eine frische Frühlingswiese erinnern. Alle Gruppenräume sind in helles Sonnenlicht getaucht und haben einen direkten Zugang zum Außengelände mit seinen Spielflächen und Spielgeräten. An der Innenwand der großen Bewegungshalle findet man eine gemalte Blumenwiese. „Schon in der Bauphase, als diese ersten Elemente der Wiese zu erkennen waren, waren wir begeistert und haben unsere Eindrücke genutzt, um sie in die Innenausstattung einfließen zu lassen.“ sagt Helga Kurfeld, die die benachbarte Kindertagesstätte des Diakonischen Werkes Bremerhaven e.V. leitet und den Aufbau der neuen Krippe mit plant.

Gerade der Planungsabschnitt der Innenausstattung muss gut vorbereitet und geplant sein. Grundfrage dieser Phase lautet: Was brauchen wir, damit sich die Kinder bei uns wohlfühlen und damit sie optimal versorgt und individuell vielfältig gefördert und angeregt werden können? - Was brauchen die Mitarbeitenden, damit sie optimale Arbeitsbedingungen vorfinden? Das Resultat all dieser Überlegungen und Gespräche sind lange Listen. Zu jedem Punkt in den Listen werden Angebote eingeholt, verglichen und kalkuliert. Daneben gehören Besuche auf der Baustelle mit Zollstock und Maßband genauso dazu, wie die Überlegung, welches Holz bei den Möbeln verwendet werden soll - immer mit dem Ziel, das Gestaltungsmotto einzuhalten und alles hell und freundlich zu gestalten.

Die Auswahlmöglichkeiten sind dabei scheinbar unbegrenzt. Nur der finanzielle Rahmen setzt hier die Grenzen. „Aber gerade dieses Ausbalancieren von Wünschenswertem und Machbarem macht uns im Team neben der vielen Arbeit auch immer wieder Spaß.“ sagt Helga Kurfeld. Ungefähr zehntausend Katalogseiten, 15 Stunden Internetrecherche, unzählige Telefonate und Rechenstunden später hat man dann endlich alles zusammen. Neben den offensichtlichen Sachen wie Matratzen, Stühle, Tische und Spielzeuge für die  Schlaf- und Gruppenräume sind auch andere wichtige Sachen, wie die Büroeinrichtung, Personalmöbel, Geschirr und Besteck usw. bis hin zum roten Bobby Car und die Schaukel für den Bewegungsraum ausgesucht, aufgelistet und können bestellt werden.

Die Planung der Ausstattung ist nur eine „Baustelle“. Gleichzeitig beginnt auch die Suche nach qualifiziertem und engagiertem Personal. „Wir suchen Mitarbeiter, die es sich zur Aufgabe machen, diesen Ort zu einem zweiten Zuhause für die Krippenkinder zumachen und gemeinsam mit den Eltern daran arbeiten, für jedes Kind die bestmögliche Unterstützung zu erarbeiten.“

Die Erarbeitung eines Krippen-Konzeptes gehört genauso dazu wie die Entwicklung möglicher Dienstpläne. Zudem muss der wirtschaftliche Betrieb geplant werden. Nicht zu vergessen die Planungen für die Küche. Und wie auch bei der echten Baustelle wird auch hier schnell klar, viele Menschen und Bereiche müssen zusammenarbeiten, damit neben dem Hausbau auch das Leben in der neuen Krippe gelingen kann.

Wenn alles geliefert ist, aufgebaut und seinen (vorläufigen) Platz gefunden hat, das neue Mitarbeiterteam bereitsteht und seine Krippe vorbereitet hat, dann können die Eltern und Kinder kommen, um die neue Krippe Ellhornstraße in Besitz zu nehmen. Dann endet der lange Weg der Planung, des Bauens und der Vorbereitung. Dann beginnt ein neuer Weg, der noch viel spannender sein wird, weil er mit Kindern gegangen wird.

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